Sozialhelfer/innen besuchen Landtag in Düsseldorf

Aktuelle Inklusionsdiskussion mit Landtagsabgeordneter Voigt-Küppers

Sie haben gerade ihr Praktikum in einer Behinderteneinrichtung absolviert und auf dem Stundenplan steht der lang erwartete Landtagsbesuch in Düsseldorf. Am Dienstag, den 08.04.2014 erkundete die Oberstufe der Sozialhelfer den Landtag und hatte das Glück, in die Diskussion mit der Landtagsabgeordneten Eva-Maria Voigt-Küppers (SPD) all ihr Wissen zum Thema „Inklusion“ einzubringen.

Beindruckt waren die Mülheimer Schülerinnen und Schüler zunächst einmal schon von der Architektur des Landtags. Nach Kontroll-check und Frühstück wurde den Jugendlichen die Geschichte des Landtags erläutert. Vieles war ihnen bereits aus dem Unterricht bekannt, doch eine solche Institution vor Ort zu erleben, bringt dann doch noch einmal andere Eindrücke. Auf der Besuchertribüne konnten viele Fragen zur Durchführung der Plenarsitzungen, zur Rolle der Presse, zum Rederecht und ähnlichem gestellt werden.

Richtig spannend aber wurde es für die Schüler als es in die Einzeldiskussion mit der Landtagsabgeordneten Eva-Maria Voigt-Küppers (SPD) zum Thema Inklusion ging. Tags zuvor war der Durchbruch im Streit um die Finanzierung der Inklusion gelungen: Drei Jahre lang wird in jedem Schuljahr überprüft, ob die Kostenpauschalen von 35 Millionen € angepasst werden müssen. Das Land will die Kommunen nicht im Regen stehen lassen. Der Rechtsanspruch auf gemeinsamen Unterricht soll im kommenden Schuljahr in den Klassen 1 – 5 starten. Doch für die Sozialhelfer/innen sind noch viele Fragen offen:

  • Bleiben kleinere Förderschulen trotzdem bestehen?
  • Woher soll die große Anzahl an Inklusionshelfern rekrutiert werden?
  • Sind die Lehrer ausreichend vorbereitet?

Die Landtagsabgeordnete Voigt-Küppers erwies sich als Fachfrau: sie selbst hatte vor ihrer Tätigkeit als Abgeordnete in einer Einrichtung für behinderte Jugendliche gearbeitet und sieht für viele dieser Jugendlichen eine große Chance in der Inklusion. Dennoch warnt sie davor, dass man jetzt alles in Windeseile erreichen könne: einen Zeitraum von 30 Jahren werde es dauern, bis sich eine gelungene Inklusion durchgesetzt habe. Dies wisse man aus Erfahrungswerten aus dem europäischen Ausland.

Einen schönen Abschluss bildete des Statement der Schülerin Dunja Sophie Derksen: „Ich komme von einer Hauptschule und in meiner Klasse waren behinderte Mitschüler. Es war für uns ganz normal ihnen zu helfen. Und dadurch sind wir nicht dümmer, mit Sicherheit aber rücksichtsvoller geworden.“