Wahlkampfduell am Berufskolleg Stadtmitte

In der letzten Woche vor der Wahl des Oberbürgermeisters in Mülheim hat das Berufskolleg Stadtmitte zu einer besonderen Veranstaltung zur politischen Bildung eingeladen. Die Abteilung Sozialwesen organisierte unter der Federführung von Miriam Ruppert, die Politik/ Gesellschaftswissenschaften in der Fachschule für Sozialpädagogik unterrichtet, ein Wahlkampfduell der Oberbürgermeisterkandidaten, das von jungen Menschen für junge Menschen gemacht werden sollte.
In der Aula der Realschule stellten sich Ulrich Scholten und Werner Oesterwind dem Programm, das die Schülerinnen und Schüler, die die Ausbildung zur Erzieherin/ zum Erzieher machen, als Projekt geplant haben. Beginnend mit der Kontaktaufnahme mit den Kandidaten organisierten die fast 40 beteiligten Studierenden den Ablauf und die Organisation eigenständig und verantwortlich.
Im technischen Bereich unterstützten drei Auszubildende aus der Veranstaltungstechnik die Veranstaltung. So ergab sich ein bildungsgangübergreifendes Projekt mit erfreulicher Außenwirkung.
Ziel dieser Veranstaltung war auch, die mehr als 250 anderen Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs und der Realschule zum Urnengang am kommenden Sonntag zu bewegen. Dazu hatte sich das Vorbereitungsteam überlegt, neben der Befragung auch aktivierende Methoden einzubauen.
90 Minuten führte eine sehr souveräne Moderatorin der Lerngruppe die Herren durch das gleichwohl informative als auch unterhaltsame Programm, das an eine interaktive Politikshow erinnerte:
Die Kandidaten stellen sich den Fragen von Bürgern, die als Videosequenz eingespielt wurden, und den Fragen der Anwesenden zu aktuellen politischen Fragen der Stadt. Außerdem konnten sie ihre Kreativität unter Beweis stellen: So zeigten beide Kandidaten durch Zeichnungen von Mülheimer Wahrzeichen, die erraten werden mussten, ihre Ortskenntnisse. In Sätzen, die spontan zu Ende geführt werden mussten, wurden politische und persönliche Profile deutlich.
Das Resumee dieses Politiktages ist auf mehreren Ebenen ein Erfolg:
Die Veranstaltung hat Interesse an Politik geweckt, hat Stadtpolitiker greifbar und ansprechbar gemacht – eine wichtige Voraussetzung um politisches Interesse zu wecken und Wahlmüdigkeit bei jungen Menschen entgegenzuwirken.
Die Klassen, die das Projekt entwickelt und durchgeführt haben, dürfen sich über einen großen Erfolg als Ergebnis freuen. Auf dem Weg konnten sie viel über den Prozess lernen, der dafür notwendig war: zielgerichtet in einer großen Gruppe kommunizieren, Absprachen treffen und einhalten, unter Zeitdruck zu Ergebnissen kommen, Kompromisse aushandeln und die Ressourcen aller Beteiligten effektiv nutzen.
Die Erfahrung auf Lehrerseite, ein hohes Maß an Verantwortlichkeit zu delegieren – und das vor großer Kulisse – macht weiterhin Mut, unseren Schülerinnen und Schülern viel zuzutrauen!

Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten!

Miriam Ruppert (Lehrerin für Politik und Projektleitung)
Silke Nocker (Abteilungsleiterin Sozialwesen)