HGC nutzt Infos der Mülheimer Alzheimer Aktionswoche für aktuelles Projekt
Die Schüler und Schülerinnen der Berufsfachschule Sozial- und Gesundheitswesen besuchten am 21.09.2016 im Rahmen der Mülheimer Alzheimer Aktionswoche den Film „Still Alice – Mein Leben ohne gestern…“ in der Filmpassage Mülheim im Forum.
Das US-Drama aus dem Jahre 2014 schildert das Leben und die Erkrankung einer Linguistik-Professorin, die unter einer vererbbaren, früh einsetzenden Form der Alzheimer-Krankheit leidet. Der Film schildert einfühlsam den Abbau und Verfall der Persönlichkeit einer erfolgreichen berufstätigen Ehefrau und Mutter durch die Demenz. Zunächst sind es nur Kleinigkeiten, die kaum jemandem auffallen oder ein Wort fällt der Professorin bei einem Vortrag nicht ein. Kurz darauf verliert sie beim Joggen die Orientierung, obwohl es ihre tägliche Strecke ist. Die 50-jährige ahnt bald, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Aber die Diagnose trifft sie ebenso unerwartet wie erschütternd: Alice leidet an einem seltenen Fall von frühem Alzheimer.
Sowohl die Oberstufenschüler/innen, die dieses Thema gerade im Unterricht behandeln und das Demenzprojekt aus den Vorjahren weiterführen, als auch die Unterstufenschüler/-innen berührte dieser Film sehr. Sina Wenzel, Schülerin der Oberstufe, fand besonders die Reaktionen der Familienmitglieder auf die Demenz der Mutter und Ehefrau interessant. Ihr Mitschüler Pedro Vossius, betrachtete den Film besonders unter dem Aspekt seines derzeitigen Projektauftrags: „Wir gestalten zur Zeit ja ein Spiel für Demenzkranke um die Biografiearbeit in Alteneinrichtungen zu erleichtern. Da war es schon interessant zu sehen, zu welchem Zeitpunkt der Demenzkranke noch wie viel erkennen kann.“
Wie sehr es sich lohnt, sich um die Emotionen Demenzkranker zu bemühen, zeigt besonders die Schlussszene: die Tochter zitiert der Mutter aus einem Theaterstück und als sie ihre Mutter fragt, wovon es handelt, kann diese unter schwersten Anstrengungen das Wort Liebe formulieren. Dies sind auch die Erfahrungen, die die Schüler/-innen der Oberstufe zurzeit bei ihren freiwilligen Betreuungsnachmittagen in den Demenz-Wohngemeinschaften der „Pflegepartner“ machen. Charleen Baumgarth ist sich sicher: „Selbst wenn man glaubt, dass das fast nichts mehr ist, in diesen alten Menschen stecken noch so viele Gefühle. Und jedes Bemühen, sie zu erfreuen, lohnt sich.“