Mülheimer Demenzspiel „Erinnere dich“ von Schülern vorgestellt
Seit 4 Jahren gibt es am Berufskolleg Stadtmitte Schüler und Schülerinnen des Bildungsgangs „Gesundheit und Soziales“, die sich in dem Projekt „Engagiert für Demenzkranke“ engagieren. Nun haben sie sich in Zusammenarbeit mit der Pflegeeinrichtung „Haus Ruhrgarten“, den Pflegepartnern und der Alzheimer Gesellschaft Mülheim an der Ruhr e.V./ Selbsthilfe Demenz etwas ganz Besonderes einfallen lassen:
Sie haben ein Gedächtnistrainingsspiel für Hochbetagte und Demenzerkrankte des Typ 1 entwickelt und es gestern der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das Spiel besteht aus 155 Bildkarten DIN A5, zwei Spielwürfeln (rot/grün) mit je sechs unterschiedlichen Themenbereichen und einer Spielanleitung. Die Bildkarten enthalten Motive aus Mülheim und seinen Stadtteilen sowie auch aus den Nachbarstädten und ganz allgemeine Themen wie Werbung, Mode, Arbeitsplätze, Familie. Man weiß, dass die Orte, an denen man seine Kindheit und Jugend verbracht hat, bei alten Menschen wie auch Demenzkranken eine große Rolle spielen. Deshalb sind für die Bewohner der Mülheimer Pflegeeinrichtungen auch Bilder aus Mülheim so wichtig. Da in Mülheimer Pflegeeinrichtungen aber auch Bewohner aus anderen Städten untergebracht sind, wollten die Schüler auch für diese Bewohner Motive bereitstellen.
Alle Bildkarten beziehen sich auf die 50er und 60er Jahre. Wer im Jahr 2017 80 Jahre alt ist, wurde 1937 geboren und war in den 50er/60er Jahren zwischen 15 und 25 Jahre alt. Dies ist das Alter, an das sich das Langzeitgedächtnis besonders gut erinnert. Dies sind in den meisten Fällen auch besonders glückliche Zeiten: Jugend, erste Liebe, Familiengründung… Solche Erinnerungen bleiben besonders lange haften.
Das Demenzspiel „Erinnere dich…“ ist die Gemeinschaftsarbeit der Klasse HGCO 01 des Bildungsgangs Gesundheit und Soziales am Berufskolleg Stadtmitte in Mülheim an der Ruhr. Im Schuljahr 2016/2017 entwickelten die Schüler die Idee ein Spiel für ältere und demente Menschen zu entwerfen, um sie durch Gedächtnisanstöße wie Bilder, Erläuterungen und Impulse an Ereignisse von früher zu erinnern. So sollen die Hochbetagten und Demenzkranken spielerisch motiviert werden sich zu erinnern, über ihre Vergangenheit zu reden und nicht zu verstummen.
Entstanden ist das Gedächtnistrainingsspiel aus der Zusammenarbeit der Schüler und Schülerinnen des Bildungsgangs Gesundheit und Soziales, den Mitarbeitern der Pflegeeinrichtung „Haus Ruhrgarten“, dem Stadtarchiv Mülheim und der Alzheimer Gesellschaft Mülheim/Selbsthilfe Demenz e.V.
Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
