ERASMUS+ Projekt mit ROC Nijmegen, NL

„My story — our stories…“ so der Titel des erfolgreich abgeschlossenen ERASMUS+ Projekts in der Fachschule für Sozialwesen, an dem 20 Studierende aus der dualen, d.h. praxisintegrierten + konsekutiven Erzieher:innen-Ausbildung und vier verschiedenen Lerngruppen der Mittel- und Oberstufe mit Schwerpunkt Kindergarten und Primarstufe des BKMH Anfang + Ende Oktober teilgenommen haben. Eine aufregende + erfahrungs-reiche Zeit liegt hinter uns!
Ziel war es und wird es auch perspektivisch für das kommende Jahr sein, die Zusammenarbeit mit der niederländischen Partnerschule ROC Nijmegen zu intensivieren. NEU ist die Fortführung der gewachsenen Kooperation als ERASMUS+ Projekt unter verbesserten Rahmenbedingungen wie jetzt 3-tägiger Aufenthalt in der ältesten Stadt der Niederlande ausgerechnet im Jubiläumsjahr: 750 Jahre Nijmegen mit vielfältigen, kulturellen Angeboten oder buntem Schausteller-Treiben auf der Stadt-Kirmes.
Besonders wichtig war uns anlässlich der Begegnung so auch in Mülheim der berufliche Austausch in bilingualen Kleinteams als Job-Shadowing, was eine große, professionelle Bereicherung auch im direkten Gespräch z.T. mit weiterem Bildungspersonal darstellte. Bei unterschiedlich abzustimmenden Einsatzzeiten mit den Einrichtungen in Nijmegen und Umgebung war punktuell ein hohes Maß an Selbstorganisation gefordert, was uns zu mehr Selbständigkeit und Mobilität im Gastland verhalf, aber auch neben dem gesetzten Rahmenprogramm wie Schulführung, gemeinsamer Sportstunde, etc. Raum für die Realisierung individueller Interessen gab. Die Partnerschule verfügt vergleichbar mit dem BKMH über zwei Standorte ist ein moderner Bau mit Glaswänden, die viel Transparenz bieten. Das Erdgeschoss erinnert an eine Mall, in der sich Supermarkt, Friseur, Bäcker, Reisebüro und Fitnessstudio zur privaten Nutzung finden. Eine Schulmensa wird von Auszubildenden in der Gastronomie betrieben und war für uns mittags zentrale Anlaufstelle. Beeindruckend waren die guten materiellen Ausstattungsmerkmale und pädagogischen Ansätze. Ein besonderes Highlight am Technischen Standort unserer Partnerschule war sicherlich der mehrstündige Workshop zum Thema „Digitalisiertes Arbeiten mit Kindern“ angeleitet u.a. von Schüler:innen der höheren Ausbildungs-jahrgänge im Junior Technovium: So konnten wir Fähigkeiten im Umgang mit 3-D Druckern und Podcasting entwickeln, der Produktion von Stopp-Motion-Filmen aber auch das computergestützte Konstruieren mit Lego-Robotertechnik oder der Bau einer magnetischen Murmelbahn konnte an Stationen erprobt werden.
Ein leckeres, gemeinsames Abendessen in verschiedenen Lokalitäten bot jeweils die Gelegenheit, die gemachten Erfahrungen zusammen zu tragen und sich als große Gruppe stets begleitet von niederländischen Studierenden in munterer Runde auszutauschen oder Absprachen für den Folgetag zu treffen.
In Mülheim knapp drei Wochen später konnten die Kontakte dann aufgefrischt werden. Hier lag der inhaltliche Fokus zum Projekt-Abschluss auf der Erarbeitung und dem Einsatz verschiedenster Tools zum Thema „Story Telling“. Als außerschulischer Lernort und nicht nur aussergewöhnliches Ausflugsziel diente uns u.a. die Camera Obscura als die weltweit größte, begehbare ihrer Art. Hier erfuhren wir in einem Workshop erste Kreativangebote wie „Lebensrad + Wundertrommel“ als geeignete „Tools“ zum Thema. Im ehemaligen Eisenbahnwasserturm konnten wir neben einer Live-Vorführung mit einem 360° Blick rund über das gesamte Ruhrgebiet einen tollen und technisch so einmaligen Eindruck „von oben aus der Luft“ gewinnen. Im Museumsbetrieb selbst konnten wir uns unterstützend mit der Biparcours App interaktiv zur Vorgeschichte des Films und bewegten Bildern weitere Anregungen zum Thema holen.
Aktivitäten wie eine Fahrradtour entlang der Route Industriekultur und Ruhr als auch ein Stadtrundgang rundeten bei bestem Herbst-Wetter die zu vermittelnden Eindrücke ab. Auch hier trafen wir uns abends zu gemeinsamen Essen im Restaurant, das wir in kleineren Gruppen wie Spieleabend oder Kneipenbummel ausklingen ließen.
Den Projekt-Abschluss stellte ein „Gallery Walk“ im Veranstaltungsraum am BKMH dar, in dem die Ergebnisse z.B. als „Scherenschnitt-Schattenspiel“ präsentiert wurden, was auch dazukommenden Studierenden aus der Unterstufe und unserem Schulleiter Gelegenheit gab, sich auszuprobieren. Foto- und Material-Stellwände wurden zu Spots, an denen man sich zum Projekt in englischer Sprache austauschte. Ein Halloween-Mittagssnack als Buffet mit Kürbissuppe & Co war abschließend der Garant für eine gute Heimreise in die Niederlande: „Tot ziens in 2026!“
Fazit: Wir finden es toll, dass die Kooperation und der fest verabredete, regelmäßige Austausch als fester Bestandteil in die didaktische Jahresplanung und somit Bildungsgang-Arbeit in der Ausbildung zum / zur Erzieher:in als auch Unterrichts-Assistent:in am ROC Nijmegen implementiert wurde, auch wenn so die zum Teil großen Altersunterschiede der niederländischen Teilnehmenden in der Erstausbildung sehr groß waren und die Lebenserfahrungen unterschiedlich. Das bedeutete oftmals „raus aus der Komfortzone“ und machte die Zusammenarbeit nicht immer leicht, umso mehr sind wir im Projekt gewachsen wie auch erste, zarte Freundschaften. Am Ende gab es Tränen … Wir selbst sind als Bildungsgang noch mehr zusammengerückt, nehmen uns als Klassen und den europäischen Nachbarn bewußter wahr und sind mächtig stolz auf uns und die geleistete Arbeit – Erziehung + Ausbildung anders gedacht. Den Jahreswechsel nehmen wir zum Anlass, uns privat zu treffen und perspektivisch auf die zu planende Projektarbeit in 2026 zu schauen.





























